Kärnten stärkt die „Gesunden Küchen“

Der „Tag der gesunden Ernährung“ soll das Bewusstsein für eine ausgewogene Ernährung und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit stärken. „Eine gesunde Ernährung ist der Schlüssel zu einem langen, gesunden Leben. Besonders in Zeiten, in denen ernährungsbedingte Erkrankungen wie Diabetes zunehmen, müssen wir als Gesundheitsverantwortliche Maßnahmen setzen, um gesunde Ernährung für alle zugänglich zu machen“, betont Gesundheitslandesrätin Beate Prettner im Rahmen einer Pressekonferenz am CHS Villach.

Ein zentraler Bestandteil solcher Maßnahmen in Kärnten ist die Initiative „Gesunde Küche“, die seit 2013 erfolgreich besteht. 72 Betriebe der Gemeinschaftsverpflegung – darunter Schulen wie das CHS Villach, Kindergärten, Senioren-Einrichtungen und Betriebskantinen – sind mittlerweile mit an Bord und bieten gesunde und ausgewogene Mahlzeiten an. „Damit stellen wir sicher, dass immer mehr Menschen in Kärnten täglich eine gesunde Mahlzeit erhalten – sei es in Schulen, in Unternehmen oder in Pflege-Einrichtungen. Denn immerhin essen über 40 Prozent der Kärntnerinnen und Kärntner täglich außer Haus“, erklärt die Landesrätin.

Die Zahlen sprechen für sich: Drei Millionen gesunde Essensportionen werden jährlich in den „Gesunden Küchen“ Kärntens zubereitet. Damit entsprechen 9.000 Mittagsmenüs pro Tag bereits den Qualitätskriterien. 60 Betriebe wurden bisher mit dem Gütesiegel „Gesunde Küche“ ausgezeichnet, allein im Jahr 2024 waren es sechs, darunter auch das CHS Villach. „Zwölf weitere Betriebe befinden sich derzeit in der Startphase, mindestens die Hälfte wird heuer die offizielle Auszeichnung erhalten“, so Prettner. „Die Nachfrage nach gesunder Gemeinschaftsverpflegung steigt stetig – und wir werden die Initiative weiter ausbauen. Unser Ziel ist es, mehr Betriebe zu gewinnen und die Qualitätsstandards kontinuierlich zu verbessern.“

Um aktuellen Ernährungsempfehlungen gerecht zu werden, wurden nun die Kriterien der „Gesunden Küchen“ überarbeitet und im zugehörigen Handbuch für Mitgliedsbetriebe abgebildet. Mehr pflanzliche Lebensmittel, weniger Fleisch und stärkere Berücksichtigung von Klimaschutz-Aspekten stehen im Fokus. Neu ist beispielsweise, dass es bei mehreren Menülinien einen vegetarischen Tag pro Woche geben muss. Zentral ist weiters eine noch stärkere Förderung regionaler und saisonaler Lebensmittel. „Durch diese Maßnahmen bieten wir nicht nur gesunde, sondern auch nachhaltige Mahlzeiten an“, ergänzt Sabine Wurzer von der Unterabteilung Gesundheitsförderung, welche die „Gesunden Küchen“ umfassend begleitet – von der Erstellung von Speiseplänen über die Vermittlung von Fachwissen bis hin zur Schulung der Küchenteams in praxisnahen Kochseminaren.

Wurzer verweist auch auf das Pilotprojekt „EriKa“, mit dem sich die Unterabteilung Gesundheitsförderung seit 2024 gezielt an Tagesmütter und Tagesväter richtet, um die Bedeutung der gesunden Ernährung in der Kindertagesbetreuung zu schärfen.

Das CHS Villach, wo die Pressekonferenz stattfand, zeigt in der Praxis, wie eine „Gesunde Küche“ funktioniert. Hier werken die Schülerinnen und Schüler der zweiten Jahrgänge im Rahmen des Lehrplans in der Großküche, die nach den Kriterien der „Gesunden Küche“ zertifiziert ist. „Damit versorgen wir täglich rund 100 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte. Wir wissen, dass viele junge Menschen erst an Lebensmittel wie Hirse, Quinoa oder Buchweizen herangeführt werden müssen. Oft braucht es mehrere Versuche, um sich an neue Lebensmittel zu gewöhnen, aber es zahlt sich aus. Bei uns schätzen immer mehr junge Menschen diese gesunden Alternativen“, berichten die provisorische Fachvorständin Isabella Filzmaier, Schülerin Louisa Zedlacher sowie Schüler Maximilian Käfinger.
Man bemerke auch eine Steigerung der schulischen Leistungsfähigkeit durch frische, hochwertige und ausgewogene Mahlzeiten. „Ein wesentlicher Bestandteil unseres Konzepts ist die Zusammenarbeit mit regionalen Produzentinnen und Produzenten“, sagt Filzmaier.

„Mit der ,Gesunden Küche‘ sorgen wir dafür, dass gesundes Essen dort selbstverständlich wird, wo viele Menschen täglich essen. Gesunde Ernährung bedeutet Lebensqualität, Gesundheitsvorsorge und eine nachhaltige Zukunft“, erklärt Prettner.

Foto: © Büro Prettner